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Blogbeitrag von Gaysneaks.de

29.07.2012
Ich bin anders...
Blog > 20120327Anderssein
Wir sind alle Menschen und somit alle Individuen. Das heißt, so sehr wir uns ähneln, so sehr unterscheiden wir uns auch.
Und das ist auch gut so und ich bin sehr froh darüber! :)
Die Unterschiede zu kennen, ist nötig, um sie beizubehalten.
Veröffentlicht am 30.01.2023
Seit einer Woche möchte ich den Beitrag darüber schreiben, was meine Sportklamotten, das sind v.a. Adidas Shorts, Radhose, Badehose und Skianzug, für mich bedeuten, was sie mir bringen und was ich damit mache. Doch ich finde einfach keinen Anfang. Ich dachte, es würde mir leicht fallen, darüber zu schreiben, zumal ich eigentlich genau weiß, was ich zum Ausdruck bringen will.

Vielleicht fange ich mit einer Beobachtung der letzten Wochen an.
Als ich den Seiten ein neues Layout verpasst habe, gründete ich gleichzeitig auf einer großen Gay Cumunity Webseite auch Gruppen. In diesen Gruppen, informiere ich über meine Webseiten und man kann sich über das jeweilige Thema auszustauschen. Ich nenne den Namen dieser großen, sehr bekannten Plattform bewusst nicht, da dies als Link aufgefasst werden könnte. Und da diese Chat Seite wohl die strengen deutschen Regeln des Jugendschutzes nicht vollständig einhält, wäre das Setzen eines Links mit einem gewissen Risiko für mich verbunden.

In diesen Gruppen habe ich viel darüber erfahren, wie andere ihre Vorliebe für die eine oder andere Sportkleidung er- und ausleben. Und ich stellte dabei fest, dass auch bei gemeinsamen Vorlieben die Art des Umgangs damit oft grundverschieden ist von Mann zu Mann. Und mir ist bisher noch niemand unter die Augen gekommen, dessen Art auch nur annähernd meiner ähnelt. Auf jeden Fall finde ich es nicht nur bemerkenswert, es ist geradezu phantastisch, wie viele unterschiedliche Spielarten es gibt!


Meine Sportkleidung ist ein wichtiger und - ja - auch ein sexueller Teil meines Lebens.


Wenn ich diese Sporthosen anziehe, werde ich weder sofort hoch erregt - noch ziehe ich sie nach ein paar Minuten wieder aus, weil, salopp gesagt, alles schon erledigt ist. Das funktioniert so nicht bei mir, nicht, weil ich nicht kann, sondern weil es nicht meine Art ist.

Ich habe sie auch nicht Tag und Nacht an, ich schlafe meist sogar in einem ganz normalen Baumwoll-Schlafanzug, der keinen speziellen, also keinen sexuellen Reiz für mich hat, der einfach bequem ist und in dem ich gut schlafen kann.

Ich habe auch nicht mehrere Duzend Teile für jede Art von Klamotte, sondern nur zwei oder drei Teile, die mir wirklich viel bedeuten und die ich sehr gerne trage.

Und ich mag zwar meinen eigenen Schweißgeruch und wasche die Hosen auch nicht jedes mal gleich, wenn sie "feucht" werden - nach dem Trocknen sind insbesondere die Adidas Shorts dann knusperig. :) Aber ansonsten mag ich sie lieber sauber, stehe weder auf Schlamm noch auf irgend welche Ausscheidungen des menschlichen Körpers! :)


Ich denke, wir alle suchen ständig in unseren Mitmenschen nach Gemeinsamkeiten. Und gerade da, wo wir zwar Gemeinsames, aber nur Ähnlichkeiten finden, wird es geradezu lebenswichtig, sich die Unterschiede bewusst zu machen, damit wir unseres ureigenen Selbst bewusst bleiben.


Auf mich trifft das jedenfalls zu. Stets habe ich mir Gemeinsamkeiten gewünscht, drohte dann aber, mich in den Unterschieden zu verlieren. Denn ich neige dazu, Eigenschaften anderer Menschen aus meinem Wahrnehmungsbereich anzunehmen, auch und gerade, wenn sie sich von mir unterscheiden. Solche "Resonanzen" - wie ein Ton eine Resonanz erzeugt - muss ich bewusst erkennen, um sie aus meinem Bewusstsein raushalten oder wieder rausziehen zu können.

Zu den Eigenschaften, die mir an mir selbst am wichtigsten sind und die ich am meisten schützen möchte, gehört mein offenes und fröhliches Gemüt. Ich bin ein fröhlicher und freundlicher Mensch, lache oder lächle nach Möglichkeit eigentlich immer. Aber wo sieht man schon Menschen, die immer lacheln oder lächeln? Ich denke da z.B. an die U-Bah, wo niemand freundlich drein schaut, niemand lacht, alle ernst sind - das mag "neutral" sein, aber positiv freundlich ist es nicht. Oder beim Einkaufen an der Kasse, wo jeder schnell weiter will, jeder nur an sich denkt - auch dort ist ein Lächeln eher selten. An der Uni wurde ich von Kommilitonen schon gefragt, was ich am Morgen genommen hätte - nur weil ich lächelte.

Als ich Anfang der 2000er Jahre einige Zeit in Berlin lebte, färbte ich mir eine Strähne mit Haarmaskara blau oder lila. Man sah es kaum, aber ich wusste, dass ich mich damit unterscheide. Vielleicht sollte ich das ja wieder machen? ;)

Ich glaube, mein offenes und fröhliches Naturell setzt sich auch in meiner Vorliebe für die Sportklamotten fort. Ich bleibe offen, lasse mich nicht einfangen, weder von der Erotik oder Sexualität, die für mich mit den Klamotten verbunden ist, noch von der Versuchung leicht verfügbarer, aber wohl eher unpersönlicher Sexualität.

Und diese Offenheit sieht man auch an meinen Fotos - auch wenn nicht jeder Boy ständig lächelt. So sind die Fotos doch natürlich, menschlich und ästhetisch schön und nicht reduziert auf das Fetisch oder die Sexualität.

Auch wenn sich das viele nicht vorstellen können: Beim Fotoshooting stehen für mich die Fotos im Mittelpunkt. Ich schaue fast nur auf das Display der Kamera, wähle Belichtung, Bildausschnitt und Blickwinkel und freue mich über gute Ergebnisse. Dass ich da den Wunsch spüre, mitzuspielen, das kenne ich nicht. Die Fotos sind mein Ziel und meine Leidenschaft. Und das gilt auch bei den Fotos von mir in den Blogs, auch wenn ich diese Aufnahmen urprünglich gar nicht für die Webseite gemacht hatte. Werden die Fotos schön, freut mich das einfach. :)

Nun hat sich der Text doch anders entwickelt als gedacht. Auf die ursprüngliche Frage werde ich dann wohl im nächsten Beitrag eingehen. :)
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